Sonntag, 15. April 2018

Wenn Männer lieben: weibliche Sicht

Die Liebe von Männern... wie die auf mich gewirkt hat? Wie die auf mich wirkt? Was sie hervorruft und wie ich sie interpretiere? Puuh, das ist nicht leicht, auch wenn mich dieses Thema nicht nur fasziniert (und das seit jeher), sondern auch mein Leben lang begleitet hat.

Ich bin bei einem Mann großgeworden. Die väterliche Liebe war die erste männliche Liebe, auf die
ich ich also in meinem Leben traf. Als ich noch ein Kind war (so zwischen 0-12 Jahren), war mein Vater mein Fels in der Brandung: er war immer da, er war meine erste und einzige Bezugsperson und Anlaufstelle für all meine Sorgen und Probleme. Ich konnte ihn alles fragen, er wusste immer eine Antwort. Er hat mich immer beruhigt und mich aufgefangen - auch wenn er große Probleme mit körperlichem Kontakt hatte. Sicher, als ich klein war, da nahm er meine Hand, wenn wir in der Stadt waren oder über eine Straße gingen. Doch das ließ zusehends nach. Und spätestens mit 10 Jahren gab es das nicht mehr. Auch eine Umarmung oder einen Gute-Nacht-Kuss bekam ich nicht mehr. Umarmungen gab es bei meinem Paps sowieso immer nur halbe: nur ein Arm, so leicht mal um die Schulter gelegt, kurz an sich gedrückt, wieder losgelassen. Das war schon immer so und hat sich nie geändert. Herzlich in die Arme schließen kannte ich gar nicht.

  Wenn mein Paps mich Abends zu Brett brachte, las er mir immer noch was vor oder erzählte mir eine seiner erfundenen Geschichten von "Iseberg, dem kleinen Bären". Kurze Geschichten mit viel Herz und Humor, und immer mit einem guten Ausgang. Geschichten über Freundschaft zwischen dem kleinen Bär und dem Raben, die so verschieden waren und doch immer zusammenhielten. Sie meisterten jede Hürde des Lebens, weil sie den anderen nie im Stich ließen - auch dann nicht, wenn sie sich mal verkracht hatten.
  Ich deutete diese Geschichten immer als ein Spiegelbild dessen, was im Leben meines Vaters und mir so geschehen war: wenn wir mal stritten, wenn er mal traurig war (oder ich), wenn wir mal was erlebten. All das erlebten Iseberg und sein Rabe auch.
Also eine Form der väterlichen Liebe in all diese kleinen, wunderbar warmherzigen Geschichten gepackt, die er so liebevoll vortrug.

Eine innige Vater-Tochter-Liebe, und ich dachte, es würde sich nie ändern. Tat es aber, und zwar schlagartig: nämlich als dann eine Frau an der Seite meines Vaters war, die die Mutterrolle übernahm. Plötzlich zog mein Vater sich von mir zurück, und wir hatten kaum noch solche kleinen Momente ganz für uns. Das geschah zu einem Zeitpunkt, als meine eigene Sexualität kurz vor dem Erwachen war. Und als ich dann mit zehn Jahren das erste Mal meine Periode bekam, schien ich für meinen Vater ein neuer Mensch zu sein. Er distanzierte sich mehr von mir, und überließ meiner Stiefmutter gänzlich die Erziehung.
Erst als Erwachsene verstand ich, warum das so war (und das ist kein Ausnahmefall): mein Vater konnte den Gedanken nicht akzeptieren, das ich zur Frau wurde, das er somit sein "kleines Töchterchen" unwiederbringlich verloren hatte. Er würde nie mehr der einzige und wichtigste Mann in meinem Leben sein - und statt abzuwarten, stieß er mich von sich (emotional, und auch nur in gewisser Hinsicht, er ignorierte mich weder, noch das er mich schlecht behandelte, das will mal gesagt sein!).

Die ersten "Lieben" konnten natürlich nix werden, ich war dann ein Teenie, total verwirrt ob der erwachten Sexualität und der sich daraus ergebenden Gelüste und Begierden, Sehnsüchte und Hoffnungen. Seufz, die Teenies eben. 😉

Doch dann begann mein Kontakt zu jungen Männern: ich war volljährig, ich hatte einen festen Freund, machte Erfahrungen mit Männern, wieder ein Freund, dann noch einer... wie es eben so geht.

Die Liebe der Männer, die an meiner Seite waren, war immerzu befremdlich und furchteinflößend. Ich kürze das mal so ab: die "Liebe" meiner Partner (Ex-en) war gewalttätig, einengend, rechthaberisch, aggressiv, intolerant, von Neid und Selbsthass geprägt, und nicht zuletzt (selbst-)zerstörerisch.
  Das also, dachte ich damals, soll männliche Zuneigung sein? Der Vater, der mich ablehnte, weil ich erwachsen wurde, und die Partner, die mich verachteten und doch behaupteten, das es "ihre Art wäre, mir ihre Liebe zu zeigen". Sooo!? Na dann sag' ich doch nein danke, verzichte freiwillig!

Die einzig wirkliche Liebe, die ich bis fast Anfang Dreißig, je erfahren hatte, war die Liebe meines besten Freundes Andi (🕇 R.I.P.). Wir waren auf einer Wellenlänge, wir waren Seelenverwandte, wir waren (wie man in Hessen sagt) 'Ein Kopp und ein Arsch' (= 'Ein Herz und eine Seele'). Andis Liebe war rein, echt, ehrlich und offen. Wir liebten uns einfach so, ohne Körperlichkeiten. Uns war es nur wichtig, das wir zusammen waren. Ich wäre durchs Feuer für ihn gegangen - und er für mich ebenso. Wir kannten uns nur knapp zwei Jahre, dann wurde er aus dem Leben gerissen. Doch meine Liebe für ihn ist nie gegangen. Und so spüre ich auch seine Liebe noch immer in meinem Herzen und meiner Seele. 💔

2000 dann trat ein Mann in mein Leben, der bis heute mein Held ist: mein alter Cowboy. Er rettete mich aus einer lebensbedrohlichen Situation, ja, er rettete mein Leben und auch meine Seele. In der schlimmsten Zeit meines Lebens (bis dato) war er derjenige, der mich aufrecht hielt und bei mir war, und der mir das wahre Wesen der Liebe eines Mannes zeigte: unendlich, innig, brennend, lodernd, begehrend - und doch ebenso zärtlich, mitfühlend und ängstlich. Er lehrte mich, wie Männer wirklich lieben: selbstlos.

Und mit 31 Lenzen lernte ich mein "bestes Stück" kennen: Babe (hi Hemdchen^^). Wir sind "Zwillinge von anderen Eltern", sprich: wir sind gleich, eine Seele in zwei Körpern. Seine Liebe ist wie Andis Liebe: rein und ehrlich. Er wollte mich nie seinem Idealbild einer Frau anpassen, wollte mich nie kategorisieren, in eine Schublade stecken, mich verändern, mich ummodeln. Er hat mich immer einfach so genommen, wie ich bin, mit allen Ecken, Kanten, Fehlern, Zwängen und Macken. Es ist von beiden Seiten aus wahrhaftige Liebe - wenn auch hier rein platonisch. Doch Liebe ist Liebe, und seine Liebe ist warm wie ein Mantel im Winter und verheißt gleichermaßen Freiheit: egal was ich mache, er versteht mich. Und so ich auch ihn. Auch seine Liebe hat mir gezeigt, das die Liebe der Männer selbstlos ist.

Mein Lebenspartner, den ich schließlich 2008 kennenlernte, zeigte mir ebenso: Männer lieben so tief und weit, so heftig und feurig, so sanft und kraftvoll zugleich - sie geben sich lieber selber auf, als die Liebe gehen zu lassen. Das kann schon in Unvernunft, in Selbstaufgabe ausarten, doch sie kämpfen und geben ihr Letztes, um an der wahren Liebe festzuhalten.

Und was ist mit Arden? Auch er gehört nun zu "meinen Jungs", also zu den Männern, von denen ich täglich umgeben bin, mit denen ich immer zu tun habe, und die in meinem Herzen wohnen. Das zu erklären ist wirklich eine Herausforderung. 😉 Um nicht bei Null anfangen zu müssen wird geneigte/r LeserIn sich durch's Blog lesen müssen. Wir kennen uns eigentlich schon fast 30 Jahre, aber wir kannten uns eben nicht. Und jetzt ist er dann doch so richtig, so ganz und gar und wahrhaftig in mein Leben getreten (da sag ich dann direkt mal "Danke @Hemdchen"!).
Seine Liebe? In dieser Liebe möchte ich baden, in diese Liebe will ich eintauchen und mich damit ummanteln!

Fazit:
männliche Liebe ist so inniglich, das der Mann vergisst, das es ihn auch noch gibt. Ein Mann macht alles für die Liebe, er geht über die eigenen Grenzen, er kennt keine Schmerzen, er opfert sich auf und er liebt seinen Partner so, wie er ist. Ein Mann will in der Liebe niemanden anpassen, er will, das die Seele des Geliebten frei ist und atmen kann; er will den anderen wissen lassen, das man sich auf ihn verlassen kann, das er immer für einen da ist, und das er alles tun wird, damit es dem Partner gut ergeht und er glücklich ist. Die Liebe der Männer ist nicht rau und grob, nicht einnehmend und egoistisch - die wahre Liebe der Männer ist zärtlich, selbstlos und sanft, doch ebenso stark, kraftvoll und innig.

Ich bin dankbar dafür, das ich so viele wunderbare Männer kenne, die mir ihre Liebe schenken! Ich liebe euch alle @meine Jungs - von ganzem Herzen und aus der Tiefe meiner Seele! Danke das es euch gibt! 
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