Mittwoch, 9. Mai 2018

unser fiktives Kennenlernen '89 (♀)

wie hätte ich Arden damals gerne kennengelernt?

Hierzu ist vorweg das Label 'I remind you' aufschlussreich, da wir uns tatsächlich schon 1989 kennenlernten. Nur eben nicht so richtig. 😉




Ich hab' Dich manchmal gesehen. Vor allem dann, wenn Du Dir in der ersten Pause Schnuckelkram am Mensa-Büdchen gekauft hast. Ich fand Dich schon süß, richtig hübsch halt, ein echter Hingucker. Ich dachte immer, wenn wir uns über den Weg gelaufen sind (z. B. im Hinterhof beim Quarzen oder auf irgendeinem Gang, weil wir im selben Stock Unterricht hatten), das ich Dich gar nicht angucken brauche, weil Du sowieso an einer wie mir nie Interesse haben könntest. Heißt nicht, das ich schon in Dich verschossen war, aber süß fand ich Dich eben. Du warst nicht so ein Rabauke, mehr so ein stiller Typ, der wohl eher zuhörte als ständig zu labern (wie ein paar Deiner und meiner Leute auch, bei denen müsste man nach dem Ableben das Maul noch extra totschlagen, wie's so schön heißt 😉). Das hat mir gefallen. Und Du hattest Deinen eigenen Stil, irgendwie wie ein Freak, das fand ich ja vom ersten Mal, seit ich Dich sah, schon so geil. *ich Freak-Lover*

Der eine Morgen, an dem Du am Büdchen warst, als Du ganz konkret auf mich zugesteuert bist - wie ich dachte -, mich ganz direkt angesehen hast... und dann mit harter Kurve doch an mir vorbeigerutscht bist - an diesen Punkt reise ich jetzt mal mit meiner TARDIS zurück.



Ich sitze mit Alex (einer Klassenkameradin) am ersten Tisch zum Büdchen hin, nur ein paar Meter entfernt. Als Du Deinen Schnuckelkram gekauft hast, drehst Du Dich um, und mit etwas Überraschen erblickst Du mich und siehst mich direkt an, direkt in die Augen. Ich bin nervös, mein Herz macht einen Satz, schlägt wie verrückt. Dann steuerst Du zielstrebig auf unseren Tisch zu. Kurz bevor Du bei uns angekommen bist fällt Dir Dein Erdnussriegel aus der Hand. Das Teil schlittert mir fast vor die Füße, und ich bücke mich, hebe den Riegel auf und reiche ihn Dir.
"Danke," sagst Du, und Deine Stimme ist schüchtern.
Ich nicke nur, weil ich keinen Ton rausbringe. Aber ich fasse mir ein (so schnell schlagendes, vor lauter Aufregung fast zerspringendes) Herz und sage:
"Gern geschehen," und versuche ein Lächeln.
Du bleibst einen Moment stehen. Dann sagst Du:
"Du rauchst doch, oder?"
Ich nicke. Hoffentlich nicht zu wild. Du grinst aber.
"Wollen wir eine rauchen gehen?"
Ich nicke wieder. Alex grinst mich nur an. Ich folge Dir, und wir gehen auf den Hinterhof. Du holst Dein Kippenpäckchen raus und bietest mir eine an. Ich sage:
"Nein danke, ich habe selber welche."
Du grinst. (Ist es noch immer das selbe Grinsen wie in der Mensa? Ich weiß es nicht, aber es ist breit und sieht total nett aus.)
"Ich heiß' Arden," sagst Du, als Du mir Feuer gibst. Ich stelle mich vor und krieg' dann keinen Pieps mehr raus.
"Du ißt doch gern Pommes?" fragst Du nach ein paar Zügen. (Ich denke noch, das so eine Kippe doch sehr schnell gequalmt ist und wünsche mir in diesem Moment, das die Pause noch länger ginge.) Ich nicke nur stumm.
"Dann können wir uns doch heut' zur Mittagspause unten treffen?!" sagst Du.
"Ja, okay," sage ich. Ich fummel schnell noch eine Kippe aus meinem Päckchen, und als Du das siehst, tust Du es mir nach. Wir rauchen noch ganz schnell eine zusammen, ohne was zu sagen, aber Du guckst mich die ganze Zeit über neugierig an, und ich kann nicht anders, als Dich ebenfalls anzusehen (und muss dann auch immerzu grinsen).
"Dann bis nachher," sagst Du, als es zur nächsten Stunde klingelt.
"Bis nachher," sage ich leise. Und als Du schon rein gehst, streift Deine Hand die meine, und ein Bizzeln läuft durch meinen Körper.

In der Großen Pause treffen wir uns unten an der Imbissbude. Ich hab meiner Clique gesagt, das ich alleine hingehe, weil ich verabredet bin. Damit hab' ich keinen Vertrag, also die sind auch mal ohne mich ausgekommen. 😉 Natürlich wollen ein paar von denen aber auch was essen, immerhin stehen uns ja noch zwo Stunden langweiligste Steno bevor (oder sowas, vielleicht auch mein Lieblingsunterricht, nämlich Schreibmaschinenunterricht oder - und das ganz grauenvoll! - Politik mit unserer ständig besoffenen Lehrerin). Als ich an die Pommesbude komme, stehst Du schon da. Deine Augen strahlen und Du grinst mich an.
  Wir essen dann zusammen Pommes rot/weiß, und als ich Dich so mampfen sehe, so ungezwungen und mich immer wieder grinsend ansehend, nehm' ich mir ein Herz und sage:
"Hast du noch Lust nach der Schule was zu machen?"
Deine Augen werden ganz groß, und ich bekomm' schon einen Schreck. Ich habe so Angst davor, das Du ablehnst.
"Ja klar!" Fast gerufen. "Was wollen wir machen?"
Und da ist die Schüchternheit wieder. Aber ich versuche, jetzt wacker zu bleiben.
"Hörst du gern Musik?"
"Logo!"
"Wollen wir zu mir und ein bißchen Musik hören?"
"Ja gern!" sagst Du. Das Grinsen geht gar nicht mehr weg, und das steckt mich an. Ich bin ja so stolz, das ich endlich mal den Mut hatte, einen Jungen einzuladen. Heldin bin ich (für den Moment^^)!
"Treffen wir uns an der Bushalte?" fragst Du.
Ich nicke.
"Wartest du auf mich?" frage ich ganz leise.
Du siehst mich an. In Deinem Blick ist was ganz Liebes.
"Ja, auf jeden Fall warte ich auf dich."
Wir rauchen schweigend eine zusammen. Du gibst mir von Deiner Cola ab, und ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, so glücklich und aufgeregt bin ich.
Als wir uns verabschieden, streift Deine Hand wieder die meine. Schon das zweite Mal an diesem Tag, und ich möchte ausrasten vor Freude.

Wir fahren nach der Schule mit dem Bus zu mir. Schweigend. Ich habe tausend Fragen, aber traue mich einfach nicht, Dich anzusehen oder mit Dir zu reden.
Als wir in meinem Zimmer sind (während Du Dich umsiehst), lasse ich mich in einen der beiden Hängesessel fallen und lege ganz nebenbei eine Kassette von Depeche Mode ein. Schon als der erste Ton erklingt, drehst Du Dich langsam zu mir um und sagst:
"Is' nich' wahr, oder?"
Ich erschrecke. Fehler, denke ich.
"Meine Lieblingsband!"
Du setzt Dich vor mich auf den Boden (nicht in den anderen Sessel), im Schneidersitz, und wir singen zusammen alle Songs der Kassette durch. Und bei 'Never let me down again' nimmst Du meine Hand, ziehst mich hoch und wir tanzen. Du legst Deine Arme um mich, und als ich Deinen Geruch einatme und Deinen Atem an meinem Gesicht spüre weiß ich, das es für immer ist...

So hätte ich Dich gerne kennengelernt, Pony!

Und ja, das wir uns jetzt (wieder-)gefunden haben, ist womöglich kein Wunder (immerhin ist die Welt ein Dorf 😉), aber für mich gleicht es einem.

Love ya, Mister Winchester! 💘


 💗This one's going out to you!💗 

3 Kommentare:

  1. Herzrasen... krieg ich wenn ich das lese! 💗 Das ist ja noch besser als ins Kino gegangen zu sein. Du bist so romantisch (auch wenn ich weiss, das dus so gern abstreitest). Und hey, wir hätten beide unseren ganzen Mut zusammen nehmen müssen, das ein oder andere wär passiert. Aber du weisst, die 'was wäre wenn...'-Denke ist mir fremd, denn wir leben im Hier und Jetzt. Das einzige das zählt! Und wir haben uns jetzt gefunden und das ist ausschlaggebend. 💘 Glücklich ich bin darüber, das du damals schon in Erwägung gezogen hast, Kontakt zu mir aufzunehmen. Das ist so *sigh*...

    Lots of love 💞

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    1. Ist schon was dran, das wir "hätten, wenn wir nur hätten" - und ebenso ebenfalls wahr, das nur die Gegenwart wichtig ist. Dennoch macht es mich melancholisch, wenn ich daran denke, was alles möglich gewesen wäre. Ich sehe das Thema eben mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

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    2. Yepp, geht mir ja auch so. Also denk ich lieber gar nich drüber nach, was hätte sein können.

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