Mittwoch, 31. Oktober 2018

Das Fenster




Prolog

"Na, jetzt nach Haus' zu Frau und Kindern?" grinste Stu und nickte ihm zu, als er winkend an ihm zum Ausgang ging.
"... und zu einem guten Abendessen!" fügte Lon hinzu.
Eine allabendliche Zeremonie, die der Nachwächter und Lon seit Jahren schon durchspielten. Und er freute sich jeden Tag darauf, denn das hieß, das er zu seiner Familie gehen konnte, mit ihnen gemeinsam am Küchentisch saß und ihnen zuhören konnte, was sie über den Tag alles erlebt und gemacht hatten.


Die Dunkelheit

Diesmal war es anders. Als Lon nach Hause kam, waren keine Lichter zu sehen, die das Haus erleuchteten. Sonst war es, als begrüße ihn die Helligkeit der Zimmer nach einem Arbeitstag. Einen Moment verharrte er, stand still im Vorgarten des Hauses. Es kam ihm so befremdlich vor. Er wusste, das er nicht später hier war als jeden anderen Abend auch.
Als er sich aus seiner Starre löste und dem Haus näherkam, bemerkte er die eingeschlagene Fensterscheibe neben der Haustür.
"Was zum... ?" rief er leise.
Er eilte zur Haustür und wurde gewahr, das auch die anderen Fenster zum Wohnraum zersplittert waren. Mit Entsetzen und allmählich aufkommender Panik wurde ihm bewusst, das etwas geschehen sein musste. Eilig zog Lon den Schlüssel aus seiner Jackentasche und schloss mit zitternden Händen die Haustür auf.
"Tilda?" rief er nach seiner Frau. "Mia? David?" nach seinen Kindern.
Niemand antwortete.
Als er das Haus betrat roch es seltsam muffig, abgestanden, verstaubt und alt. Die Dunkelheit des Hauses verstörte ihn noch mehr.
Er betätigte den Lichtschalter neben der Eingangstür. Möglicherweise schliefen sie schon, und nur irgendwelche Strolche der Nachbarschaft hatten sich einen üblen Scherz erlaubt. Das Licht ging nicht an. Vielleicht ein Kurzschluss? Oder hatten die Stromwerke ihnen doch den Saft abgedreht? Eine Sekunde stockte ihm der Atem. Und das erklärte auch nicht die kaputten Fensterscheiben.
"Tilda?" rief er erneut. "Tilda? Wo seid ihr?"
Wieder keine Antwort.
Er sah sich um. Die Möbel im Wohnraum schienen alt und verrottet, geradezu so, als wäre viele Jahre niemand mehr hier gewesen, der den Raum mit Leben gefüllt hatte. Der Geruch von Staub drang in seine Nase, ja in seine Kehle, während er leise die Namen seiner Familie rief.
"Liebes? Kinder?" Noch ein Versuch.
Die Unruhe in Lon wurde stärker. Er rannte die Stufen hinauf zum Schlafzimmer und stieß nervös die Tür auf. Tilda war nicht hier.
Wie versteinert blieb er einen Moment stehen. Die Gedanken wollten nicht stillstehen. Wo konnten sie nur sein?
"Mia? David?" rief er in den Flur hinein. Mutlos. Sein Ruf wurde allein von der Stille beantwortet.
Langsam und von Angst geschüttelt, öffnete er die Türen zum Zimmer seiner Kinder. Nur Dunkelheit und ein dumpf riechender Raum erwarteten ihn. Mias Lieblingsstofftier lag, wie ungeliebt, auf dem Boden neben ihrem Bett. Er nahm es an sich und drückte es an sein Gesicht. Etwas Widerliches lag in diesem Gestank, und er warf das Spielzeug auf den Boden.
Lon ließ die Schultern hängen. Er kehrte in das Untergeschoss zurück und ließ sich am Küchentisch nieder. Die herrschende Dunkelheit bedrückte ihn mehr und mehr, und er spürte Tränen in seinen Augen.


Das Buch

Das Gesicht in den Händen vergraben und verzweifelt grübelnd darüber, was geschehen sein könnte, versuchte er sich auf seinen Verstand zurückzuberufen.
"Was mag geschehen sein?" murmelte er vor sich her. Nach einiger Zeit wieder:
"Was mag geschehen sein?" Er wiederholte den Satz, immer wieder und wieder, lauter und lauter, bis seine Stimme klar war und seine Gedanken sich allein auf diesen Satz konzentrieren konnten.
"Okay," und er setzte sich aufrecht hin. Einen Augenblick verweilte er so, mit geschlossenen Augen und fest entschlossen, die Situation geistig durchzugehen. Als er die Augen öffnete fiel sein Blick auf ein Buch, das ihm zuvor nicht aufgefallen war. Der Einband kam ihm seltsam vertraut vor, obwohl er schwören könnte, das Buch nie zuvor erblickt zu haben. Langsam zog er das Buch zu sich heran, den Geist noch immer darauf fokussiert herauszufinden, warum seine Familie nicht hier zu Hause war und was mit dem Haus passiert war. Es war zu dunkel hier, um etwas entziffern zu können, und Lon kramte aus einer Küchenschublade eine Kerze hervor. Einen Kerzenhalter fand er in der Küchenvitrine, und als er ein wenig Licht hatte, besah er den Eintrag, an dem er das Buch zuerst aufschlug. Er lautete:
'Öffne das Fenster!'
Auch der nächste Eintrag, der sich auf der selben Seite befand, hieß lediglich: 'Öffne das Fenster!' Und der nächste ebenso. Und der nächste...
Lons Verwirrung stieg an. Das war doch seine Handschrift! Eindeutig!
Er blätterte das Buch grob durch. Es gab keine anderen Einträge, außer diesem einen: 'Öffne das Fenster!'
"Was soll das?" rief er und warf das Buch, während er aufsprang, wütend auf den Küchentisch. Nach einem Moment, in dem er tief durchatmete, sich bewusst wurde, das es darum ging, seine Familie zu finden, herauszubekommen, was geschehen war, ließ er sich erneut am Küchentisch nieder und zog das Buch wieder zu sich heran. Vielleicht konnte es ihm doch noch Aufschluss über irgendetwas geben. Er wusste nicht weiter. Irgendetwas würde hier vielleicht zu finden sein.
Er blätterte zum Anfang des Buches.
'Tagebuch von Lon Curtis. Begonnen am 18. Oktober 1984.'
Das war er! Erneut erschrak er. Wie konnte dies sein Tagebuch sein? Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals ein solches Buch geführt zu haben, geschweige denn diese Einträge getätigt zu haben. Er zwang sich diesmal zu mehr Ruhe. Langsam, sich zur Konzentration durchringend, blätterte er alle Seiten durch. Jeder einzelne Eintrag verhieß lediglich die Worte:
'Öffne das Fenster!'
Bis zur letzten Seite, die beschrieben war, gab es keinerlei andere Einträge. Einige Seiten waren noch nicht gefüllt.
"Was bedeutet das?" fragte er sich. Er stand auf und ging einige Male hin und her, um seine Angst und seine Nervosität unter Kontrolle zu halten. Doch mit einem Satz ließ er sich erneut nieder und besah sich das Datum der Einträge: alle lauteten auf den 18. Oktober! Es gab keinen einzigen Eintrag, der ein anderes Datum trug. Das einzig auffällige war, das jeder Eintrag auf ein anderes Jahr datiert war, chronologisch jährlich ein Eintrag mehr.
"Der wievielte ist heute?"
Die Panik kroch erneut in seinem Körper hoch, ließ ihn heiß und kalt zugleich fühlen und schüttelte ihn innerlich. Die Nerven vibrierten und er schienen einen Moment lang keine Luft zu bekommen. Heute ist der 18. Oktober! Ein Schaudern lief seine Wirbelsäule hinunter, und ihm wurde eiseskalt.
'Öffne das Fenster!'
Es war geradezu wie ein Ruf in seinem Hirn, und er sprang auf und besah die Fenster in der Küche, die zum hinteren Garten hinausführten: sie waren zerschlagen. Er rannte in den Wohnraum - auch hier der selbe Anblick: zu allen Seiten waren die Fenster zersplittert und zerstört.
"Oh nein!" schrie er und hastete - atemlos vor Angst - ins Schlafzimmer und auch in das Zimmer seiner Kinder. Auch hier: alle Fenster waren zerstört. Der selbe Anblick bot sich ihm in jedem anderen Raum des Hauses, gleich ob Bad oder Gästezimmer. Die Glassplitter knirschten unter seinen Füßen, und die Panik hatte ihn fest im Griff .
"Was... ist nur... geschehen?"
Lon sank auf die Knie nieder und vergrub das Gesicht in den Händen. Dann schrie er:
"Wo ist meine Familie?" Er riss sich an den Haaren.
Nach einer Weile, die er schließlich still in sich hineinweinte, fiel ihm ein, das es noch weitere Fenster gab.


Die Truhe

Die Kerze fest mit der Faust umklammert eilte er auf den Dachboden. Es kostete einige Mühe, sich durch das Gerümpel, alte, auf einen Haufen geworfene Kleidungsstücke und Kisten voller Krimskrams zu den Fenstern vorzuschlagen. Lon brauchte die Kerze nicht mal ganz gen Decke zu richten, das Knirschen unter seinen Füßen verriet ihm schon, das auch hier die drei kleinen Fenster eingeschlagen waren.
"Aber wie nur?" fragte er sich.
Er sah sich in dem matten Lichtschein um. Es deutete nichts darauf hin, das hier jemand vom Hausinneren am schrecklichen Werke gewesen sein konnte. Die Fenster mussten somit von außen zersplittert worden sein. Und ebenso wirkte der Speicher älter als zuvor. Sicher, er war eine ganze Weile nicht hier oben gewesen. Deshalb war es ja auch der Dachboden. Dinge, die man aus Sentimentalität nicht wegschmeißen wollte, wurden hier aufgehoben. Manche hatte man stets in Erinnerung, und andere waren wie verdrängt.
Er fand eine Truhe. Sie war groß und schwer, aus dunklem Holz und mit schweren, kupfernen Scharnieren beschlagen. Entrückt, fast wie hypnotisiert, ging er darauf zu. Er öffnete den sperrigen Deckel und wühlte einen Moment in einigen staubigen Kleidungsstücken. Einige Handschuhe und ein paar Schals, eine Mütze, die Tilda ihm vor vielen Jahren gestrickt hatte, ein gehäkelter Teddybär. Am Boden der Truhe ertastete er ein Buch. Er zog es hervor und hielt die Kerze nun höher, um etwas erkennen zu können.
Als er die erste Seite aufschlug, setzte sich die Beklemmung heftig auf seine Brust und er konnte kaum atmen.
'Öffne das Fenster!'
Er besah den Einband, und hier stand innen zu lesen:
'Tagebuch von Lon Curtis. Begonnen am 18. Oktober 1963.'
Fassungslos setzte er sich nieder. Das Buch lag lose in seinen zitternden Händen. Seine Kehle war wie zugeschnürt, er atmete schwer, und die Angst ließ ihn am ganzen Körper beben. Kraftlos blätterte er von Seite zu Seite, von Eintrag zu Eintrag. Doch jedesmal nur die selben drei Worte:
'Öffne das Fenster!'
Das Tagebuch sank zu Boden, und Lon saß einfach nur da. Der milde, fast seichte Kerzenschein umspielte sein von Gram gezeichnetes Gesicht und ließ all die Verzweiflung, die sich nun in seinem Herzen breit gemacht hatte, zu Tage kommen. Seine Augen geschlossen liefen kalte Tränen seine Wangen hinunter.
"Welches... Fenster?" stöhnte er erstickt. "Es gibt keine Fenster in diesem Haus!"
Einen langen Moment weinte und schluchzte er. Sein Körper geschüttelt von Trauer und Furcht.
Dann, mit einem jähen Sprung sich erhebend, schrie er:
"Wo ist meine Familie? Was ist geschehen? Ich will zu euch! Ich will euch zurück!"
Seine Stimme schien von den hölzernen Wänden widerzuhallen, eine spöttische Antwort auf seine Verzweiflung.
Doch nach einem Augenblick, in dem er sich die Tränen aus dem Gesicht wischte, fiel ihm der Keller ein. Doch wie sollte das sein? Hier konnte es keine Fenster geben! Mit einer entschlossenen Geste griff er den Kerzenhalter und hetzte die Treppen zum untersten Geschoss hinunter.

Die Stufen knarrten unter Lons Schritten. Zwar hatte er es eilig, doch er setzte bedacht einen Fuß vor den anderen. Die Angst hielt ihn ebenso zurück, wie sie ihn antrieb.
Es war kühl hier. Er begann zu frösteln, doch er bemerkte es nicht. Ihm war heiß vor Furcht. Langsam und schaudernd leuchtete er den leicht feuchten Raum ab. Hier gab es nicht viel zu sehen, kaum etwas war hier aufbewahrt. Lediglich Werkzeuge, ein paar Bretter, einige Eimer Farbe, Tapetenrollen. An der hinteren Wand, die vom Haus aus zum hinteren Garten abging, sah er es dann.
"Ein Fenster!" entrang es sich seiner Kehle.
Lon trat näher heran, um das seltsame Kellerfenster genauer betrachten zu können. Es führte nirgendwo hin. Hinter dem Fenster befand sich eine Mauer. Es schien, als wäre es lediglich auf der Wand aufgebracht worden. Es gab natürlich auch keine Glasscheibe, und somit war dies das einzige Fenster im ganzen Haus, das nicht zertrümmert worden war.
'Öffne das Fenster!' stand in den Tagebüchern.
Wie versteinert stand er eine lange Weile da und starrte auf diese sinnlose Öffnung, die ja nicht mal eine war.
"Werkzeuge," sagte er schließlich langsam. "Werkzeuge. Öffne das Fenster!"
Er suchte, mit einem Mal hastig, fest entschlossen, nach etwas, mit dem er die Mauer hinter dem Fenster zerstören konnte. Als er einen großen Vorschlaghammer entdeckte, ging er mit einer ungeahnten Kraft daran, die Mauer zu zertrümmern.
Stück für Stück bröselte der Stein vor ihm zu Boden. Schweiß lief in seine Augen, und je weiter die Mauer einstürzte, desto schwerer ging sein Atem. Nicht ob der Heftigkeit, mit der er seine Arbeit verrichtete, sondern aufgrund der immer stärker werdenden Panik. Denn bei jedem weiteren Schlag auf das Mauerwerk schien es ihm, als strömten Bilder der Erinnerung auf ihn ein.
Und dann, schließlich, die Muskeln erschlaffend aufgrund der Wahrheit, die sich ihm nun darbot, der schrecklichen, grausamen und nackten Gewissheit, die so unumstößlich und unabwendbar war wie das Wissen um das, was tatsächlich geschehen war, sank Lon nieder auf seine Knie.
"Das Fenster," flüsterte er heiser und tränenerstickt, "ist geöffnet."
Er besaß nicht einmal mehr die Kraft, seinen Blick abzuwenden oder das Gesicht in Händen zu vergraben vor Scham und Verzweiflung.
Nur der Anblick hinter dem letzten Fenster zeigte ihm, was geschehen war. Die Wahrheit ließ das Blut in seinen Adern gefrieren.


Das letzte Fenster

Wie jeden Abend war er pünktlich nach Hause gekommen. Dies war der Höhepunkt jeden Tages: zu seiner Familie, seiner geliebten Frau und seinen wunderbaren Kindern heimzukehren, mit ihnen gemeinsam am Küchentisch zu essen und ihnen zu lauschen, was sie erlebt und getan hatten.
Als er in den Vorgarten trat - dies war sein kleines, allabendliches Ritual - verharrte er einen Augenblick, in dem er nur auf das Haus sah. Er sah die erleuchtete Wohnstube, und hörte - ganz leise nur und undeutlich, ohne genaue Worte vernehmen zu können - die Stimmen seiner Lieben. Er hörte ihr Lachen. Es klang wie das Zwitschern zarter Vögel, die ihn aus der Ferne willkommen hießen.
Lon nahm den Schlüssel aus seiner Tasche und schloss die Haustür auf.
"Tilda!" rief er liebevoll nach seiner Frau. "Mia! David!" nach seinen Kindern.
Als Antwort kam jedoch nur Lachen, das aus der Küche zu ihm drang. Es war, als hätte niemand bemerkt, das er nach Hause gekommen war. Dabei kannten sie doch die Uhrzeit.
Langsam ging er durch den Wohnraum. An der Ecke, die zur offenen Küche ging, hielt er inne.
Er sah Tilda an ihrem Rotwein nippen, wie sie in einem angeregten Gespräch mit Harry vertieft war. Harry - es stieß ihm allein beim Gedanken an diesen Namen sauer auf. Der Vater eines der Kinder, die mit seinen Lieblingen in die selbe Klasse gingen. Und sehr zu seinem Leidwesen auch ein näherer Bekannter seiner Frau. Doch er war noch nie hier bei ihnen zu Hause gewesen. Jedenfalls nicht seines Wissens. Und schon gar nicht am Abend zum Essen, das ihm selber doch so viel bedeutete.
Lon beobachtete die kleine Gesellschaft einen Moment. Als Harry sich vom Tisch erhob, sich im Stehen Wein in sein Glas nachschenkte und Tilda fragte, ob sie auch noch etwas trinken wolle, hielt er kurz den Atem an. Sie würde ablehnen, das wusste er. Das abendliche Glas Wein gehörte ebenso zu ihrem täglichen Usus wie sein pünktliche Heimkehr, die Lichter im Haus und das gemeinsame Abendessen.
Harry rückte näher an Tilda heran, sein Arm berührte den ihren. Er küsste sie auf den Mund, ein flüchtiger Kuss, und goss ihr ein, ohne ihre Antwort abzuwarten.
Lon konnte nicht mehr an sich halten.
"Guten Abend," sagte er, doch es klang nicht wie eine Begrüßung. Ein bedrohlicher Unterton schwang in seiner Stimme mit.
"Oh, hallo Lon," sagte Harry, wenig überrascht und leicht abschätzig, während Tilda im selben Moment sagte:
"Liebling! Da bist du ja endlich! Ich habe dich gar nicht reinkommen gehört. Bestimmt weil Harry so viel zu erzählen hatte..." Sie kicherte und warf einen ausgelassenen Blick auf Harry.
"Wir haben heute ausnahmsweise schon gegessen." Tilda gab Lon mit einem grinsend-beschämten Ausdruck auf ihrem Gesicht einen leichten Kuss auf die Wange. "Harry hatte so viel zu erzählen. Tolle Neuigkeiten!"
Mia und David umarmten ihren Vater, doch Lon bekam ihre Zärtlichkeit nicht bewusst mit und schob sie, fast etwas grob, zur Seite.
"Geht auf's Zimmer," sagte er, ohne seine Kinder anzusehen. "Ich habe etwas zu besprechen."
"Gute Nacht, Papi," sagte Mia mit ihrem zarten Stimmchen, und David schloss sich ihren Grüßen an. Lon nahm sie nicht wahr.
"Harry," sagte er, ließ sich am Küchentisch nieder, und goss sich Wein ein. "Was gibt es denn so Interessantes, das du meine Frau dafür küssen musst?"
Harry ließ sich am Tisch neben Lon nieder und begann zu erzählen. Was genau, wollte nicht in Lons Hirn dringen. Sein Blick war starr und steif auf Tilda gerichtet. Er trank das Glas schnell aus, fast auf einen Zug, und unterbrach Harry:
"Ich muss etwas im Keller erledigen."
Es dauerte nicht lange, bis er mit dem Vorschlaghammer in die Küche zurückkehrte. Er erschlug sie auf einen Schlag. Während Tilda noch schrie, und David und Mia die Treppen herunterrannten, erschlug er auch seine Frau. Und schließlich seine Kinder.
Er mauerte sie ein. Das kostete eine ganze Weile. Er erzählte in der Gegend, das Tilda ihn mitsamt den Kindern für Harry verlassen habe. Er ging nicht mehr zur Arbeit. Er kehrte nie wieder an diesen Ort zurück.


Epilog

Jedes Jahr zog es Lon zurück in das Haus. Niemals kehrte die Erinnerung zurück. Bis er das letzte Fenster öffnete. Doch jedes Jahr war das letzte Fenster wieder zugemauert und seine Suche nach der Wahrheit würde niemals ein Ende finden. Jahr für Jahr schrieb er in sein Tagebuch:
'Öffne das Fenster!'


Ende


Idee: Sodapop Shadow & Arden Winchester
Geschrieben von: Sodapop Shadow & Co-Autor Arden Winchester
Grafik: Sodapop Shadow & Arden Winchester

2 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Vielen Dank für das Kompliment! Und schwebt schon so einiges vor, nur umgesetzt werden will es auch. 😉 Ich selber bin derzeit etwas lethargisch, aber das wird sich bald ändern, ich kann es spüren. 😂

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